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Ora et labora ta' Malta

Hallo Auswanderer oder die, die es werden wollen,

immer wieder taucht dieses Thema im Forum von MALTA-ONLINE.de auf. Doch zwischen Traum und Wirklichkeit liegen dann am Ende schmerzhafte Erfahrungen. Wenn man jung und ungebunden ist, mela....... dann sollte man es als Abenteuer sehen. Aber ansonsten...............

Ich habe lange überlegt, noch einmal zu diesem Thema etwas zu schreiben. Viele Leute denken, auf Malta zu leben oder zu arbeiten, wäre, wie von Hamburg nach München zu ziehen.

Nein, es ist der Gang in eine andere Welt. Malta hat etwas, ich weiß nicht was. Mein erster Besuch auf diesem Felsen liegt nun 16 Jahre zurück, und ich musste mir Malta wirklich schön trinken. Es war Sommer, die Insel war grau, dreckig und laut, das Hotel furchtbar, das Essen grausam..... aber die Menschen, die ich kennen gelernt habe, die waren ganz anders als bei uns. Liebenswürdiger, offener, hilfsbereit und gastfreundlich. Eben anders als gewohnt.

Vielleicht war es das, was mich dann schließlich dazu gebracht hat, Malta zu lieben. Heute, nach 16 Jahren Erstkontakt, lebt meine Familie seit 2 Jahren auf Malta und ich pendele zwischen Deutschland und Malta im 3-Wochentakt. Mittlerweile erwäge auch ich, mich auf der Insel niederzulassen. Sicherlich kenne ich Land und Leute, habe gute Connections, trotzdem muß dieser Schritt gut geplant werden. Da ich auch nicht mehr der Jüngste bin, wird es so leicht kein zurück geben.

Deshalb möchte ich Enthusiasten noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, denn in Urlaubslaune, bei schönem Wetter im Straßencafe lässt sich Malta ertragen. Anders sieht es im Berufsleben aus. Anfangen von den immer noch etwas "mittelalterlichen" Arbeitsbedingungen, Löhnen und Gehältern, verbunden mit der sozialen Absicherung und dem staatlichen Gesundheitswesen, ist Malta kein Paradies zum Arbeiten. Vergessen sollte man auch nicht die Temperaturen, die im Sommer leicht 40 Grad und mehr betragen. Die Winter sind zwar nicht kalt, aber feucht, und Heizungen gibt es in der Regel nicht.

Gerne verteilen Botschaften oder Handelskammern und sonstige Organisationen klangvolle Broschüren. Doch die Realität sieht HART aus. Hat man die Hürde der auf 1 Jahr begrenzten Arbeitserlaubnis genommen (bis 6 Monate Bearbeitungsdauer, vorausgesetzt man findet eine Anstellung), fängt der Streß an. Als auf Malta arbeitender Ausländer, ist man entweder in leitendender Position und gibt den Takt an, somit ist eine finanzielle Unabhängigkeit gewährleistet und man hat auch automatisch die notwendigen Verbindungen über die Firma. Aber das ist selten.

Die Norm ist, man muß sich gegenüber den maltesischen Kollegen durchsetzen. Ich will nicht sagen, dass man gemobbt wird, aber viel Unterschied ist es nicht. Der Futterneid ist immer noch ziemlich groß. Ein weiteres Problem ist die Sprache. Die Malteser sprechen untereinander gerne ihr Malti, und diese Sprache ist nicht einfach zu erlernen. Klar kommt man mit English weiter, aber was im Hintergrund läuft, bekommt man nicht mit. Eine Ausnahme bilden sicherlich die wenigen Firmen, mit internationalem Personal.

Die Löhne und Gehälter sind vergleichsweise zu Deutschland mager. Das Durchschnittseinkommen eines qualifizierten Büromenschen oder Technikers liegt bei Lm 400,-- netto, was viel ist. Top Leute in Führungsposition bringen es auf max. Lm 800,--. Für Malteser Top-Gehälter. Da die meisten Insulaner Wohnungseigentum haben und vielleicht der Ehegatte auch noch arbeitet und die Oma auf die Kinder aufpasst, lässt es sich gut leben.

Als Ausländer, wenn man kein Haus oder Wohnung kauft, sieht die Wohnsituation nicht so toll aus. Lm 100,-- bis 150,-- im Monat für eine einfache und spärlich möblierte 2-3 Zimmer ist unterste Grenze. Gute Lagen bis Lm 250,--. Dazu kommen die Nebenkosten für Wasser, Strom und Telefon (leicht Lm 50,-- bis 70,-- im Monat). Viele Vermieter verlangen die Miete ein Jahr im voraus.

Die Lebenshaltungskosten sind vergleichbar mit denen in Deutschland. Möchte man die, mit ewigen Wartezeiten verbundene, staatliche Gesundheitsversorgung nicht in Anspruch nehmen, empfiehlt sich eine private Krankenversicherung, die allerdings billiger ist als in Deutschland ( z.B. ab Lm 150,-- 35-jähriger Mann / p. Jahr).

Bringt man seine Kinder mit nach Malta, müssten diese auf eine Privatschule gehen ( leicht bis Lm 100,-- /p. Kind, im Monat, einschl. Schulbus und Zubehör), da in den maltesischen Schulen Malti als Grundsprache herrscht. Hat man nicht den Permanent Resident Status (Wohneigentum ab Lm 35.000,--oder EUR 150.000,- auf einem maltesischen Bankkonto), bekommt man immer nur eine auf max. 6 Monate begrenze Aufenthaltserlaubnis. Das Thema Aufenthaltserlaubnis fällt mit dem EU-Beitritt weg, die Hürde Arbeitserlaubnis bleibt aber (Sonderstatus von Malta bei den Beitrittsverhandlungen).

Einen Sprung ins maltesische Arbeitsleben würde ich nur dann wagen, wenn man gute Verbindungen oder Freunde auf der Insel hat, denn sonst könnte der Traum vom Leben auf MALTA schnell zum Albtraum werden.

Regards,

Peter

Von Peter (2003)

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