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1 Woche Malta: St. Julians, Hotel Alexandra Palace

1. Tag - Anreise (17.03.03)

Nun soll er endlich losgehen, der lang ersehnte Flug auf die Insel Malta. Also heißt es, um 3.00 Uhr aufstehen, denn um 6.00 Uhr startet der Flieger der Deutschen British Airways vom Flughafen Berlin-Tegel. Nachdem wir am Vorabend die Koffer eingecheckt haben, ist noch genug Zeit für einen gemütlichen Bummel durch das Flughafengebäude und die schon geöffneten Geschäfte. Pünktlich um 6.00 Uhr fliegen wir los und lassen das kalte Berlin hinter uns. Über den Wolken scheint die Sonne und zwischendurch können wir die schneebedeckten Berge der deutsch-italienischen Alpen und des Abruzzengebirges sehen.

Mit etwas Rückenwind landen wir, eher als geplant schon um 8.50 Uhr, auf dem maltesischen Flughafen Luqa. Uns empfängt milchiger Sonnenschein und ein milder Wind. Das schönste sind wohl die blühenden Blumen, denn auf Malta hat die Frühlingssonne schon alles erblühen lassen. Die Fahrt mit dem klapprigen Hotelzubringerbus geht schnell, so dass wir gegen 10.00 Uhr bereits in unseren Hotelzimmern sind und auspacken können.

Um auch gar keine Zeit zu verschwenden, ziehen wir gleich los, um die Gegend rund um das Hotel zu erkunden. Mit dem Stadtplan bewaffnetm gehen wir los und landen gleich an der Spinola Bay, einer kleinen Bucht, in der viele Fischerboote dümpeln und sich einige Restaurants und Cafes angesiedelt haben. Durch den Wind spritzen die Wellen gegen die kleine Mole und man muss die Flucht ergreifen, um nicht völlig durchnässt zu werden. Auf einer Bank geniessen wir die ersten Sonnenstrahlen und der erste Sonnenbrand auf der Nase lässt nicht lange auf sich warten. Bald stellt sich auch der Mittagshunger ein und wir kehren in die Pizzeria „Andante Adagio" ein. Dreimal Pasta, Wasser und Cappuccino, in Ruhe essen und sitzen - so kann der Urlaub beginnen, begleitet von Entengeschnatter und miauenden Katzen, die am liebsten ein paar Brocken von unserem leckeren Essen ergattern würden. Aber sie haben bei uns keine Chance, denn von dem Fischer auf der Bank bekommen sie ihren geliebten Fisch.

Gut gesättigt geht es weiter die Hauptstraße am Meer entlang zur nahe gelegenen Balluta Bay und der Kirche „Our Lady of Mount Carmel". Der Rückweg führt uns noch einmal vorbei an der Spinola Bucht und weiter zum Felsstrand Il-Qualit zurück ins Hotel. Nach dem Abendessen erkunden wir die Dragonara-Halbinsel mit dem Casino und der großzügigen Hotelanlage „The Westin Dragonara".


2. Tag - Maltas Hauptstadt Valletta (18.03.03)

Da es am heutigen Morgen noch nicht ganz so heiß ist, beschließen wir, gleich heute mit dem Linienbus nach Valletta zu fahren. Unsere erste Fahrt mit den alten gelb-weißen Bussen ist ein Erlebnis für sich. Bei der Betätigung der Glocke zum Aussteigen durch das Ziehen einer Schnur müssen wir jedes Mal lachen. Über das Getümmel auf den Straßen kann man nur noch staunen. Nach ca. 30 Minuten erreichen wir den Busbahnhof vor den Toren Valletta, von dem alle Buslinien in den weiteren Teil der Insel führen.

In der Mitte steht der große Tritonenbrunnen, bei dem wir unsere Besichtigungstour beginnen. Durch das Stadttor hindurch gehen wir weiter in die Hauptstadt. Der Platz hinter dem Tor vermittelt einen quirligen Eindruck, denn hier bewegen sich Hunderte von Menschen. Linker Hand finden wir den Palazzo Ferreira und rechts sieht man die Ruinen das alten Opernhauses, welches jetzt in der ehemaligen Mitte des Gebäudes als Parkplatz genutzt wird. Unser Weg führt uns um die Ruine herum vorbei an der Kirche „Our Lady of Victory" zur „Auberge des Castille et Leon", welches jetzt der Amtssitz des maltesischen Premierministers ist.

Nicht weit entfernt davon, an den Stadtmauern, befindet sich die kleine Gartenanlage „Upper Baracca Gardens", die früher als Exerzierplatz genutzt wurde und von der man einen wunderschönen Blick über den Grand Harbour und Cottonera (Senglea, Vittoriosa, Cospicua) hat. Hier verweilen wir einen Moment und genießen die schöne Aussicht.

Weiter geht es dann durch die kleinen engen Gassen mit den vielen Balkonen zur Piazza San Gwann, wo die St. Johns Co-Cathedral zu finden ist. Diese sehenswerte Kirche sollte man auf alle Fälle besichtigen, da sie sehr beeindruckend ist. Die Außenfassade ist schlicht gehalten und man vermutet im Inneren erst einmal nichts besonderes.

Das barocke Innere ist von einem großen Mittelschiff geprägt, an dessen linker und rechter Seite acht Kapellen abgehen, die die Herkunftsländereien der Johanniterritter repräsentieren. Zu finden sind die wunderschön gearbeiteten Kapellen der Orden aus der Provence, Auvergne, Frankreich, Italien, Aragon, Kastilien, Deutschland und Bayern-England. Dies wird auch im Malteserkreuz durch seine 8 Zungen symbolisiert.

Vorbei am Großmeisterpalast führt uns unser Weg weiter zu den Lower Barracca Gardens, einer kleineren Gartenanlage mit einen tollen Blick auf die Befestigungsmauern und der Einfahrt in den Grand Harbour. Hier machen wir eine kleine Pause und genießen wieder die Aussicht.

Folgt man der Strasse in nördlicher Richtung kommt man zur „Sacra Infermeria", dem großen Ordenshospital, in dem die Ordensritter ihren Dienst an den Kranken verrichtet haben. An der Nordspitze der Halbinsel befindet sich das Fort St. Elmo, welches die Einfahrten in die großen natürlichen Häfen beiderseits der Halbinsel schützen sollte. Heute ist hier die Polizeiakademie und das Kriegsmuseum untergebracht.

Nahe der Bibliotheca kehren wir auf dem Republic Place zu einer Mittagspause ein, genießen die Sonne und die milde Luft, leckere Sandwiches und Bruscetta. Da wir auch an dem schönen Cafe mit seinen tollen Kuchen nicht vorbei gehen können, lassen wir uns noch etwas für die Nachmittagskaffeepause einpacken.

Nach dem Mittag geht es weiter vorbei am Manoel Theatre, dem Nationaltheater von Malta, der Kirche „Our Lady of Mount Carmel", der St. Pauls Anglican Cathedral über ein paar Stufen zur St. Michaels Bastion zur anschließenden Gartenanlage Hastings Gardens, von dem man auch wieder einen wunderschönen Blick über die Insel hat. Hier verweilen wir für längere Zeit, genießen die Aussicht und unseren Kuchen.

Danach treten wir unseren Rückweg an und laufen zur Fähranlegestelle der kleinen Löwenbräu-Fähre, die uns von Valletta nach Sliema bringen wird. Da die Fähre gerade weg ist, setzen wir uns auf die warmen Stufen und beobachten das Treiben der Enten im Wasser. Nicht länger als 10 Minuten dauert die Überfahrt und wir haben Sliema erreicht. Von hier aus beginnen wir unsere abenteuerliche Rückfahrt mit dem Linienbus zurück zur St. Julians Bay und unserem Hotel.


3. Tag Highlights von Malta (19.03.03)

Um die Insel noch etwas ausführlicher kennen zu lernen, starten wir heute zu einer Bustour zu den schönsten Plätzen von Malta. Mit dem Bus fahren wir entlang der Festungsmauern rund um Valletta und Floriana. Da die Stadt etwas erhöht liegt, haben wir von fast allen Stellen einen wunderbaren Blick auf die angrenzenden Städte und das Meer. Heute ist die Sonne auch endlich mal richtig herausgekommen und der Himmel leuchtet wunderbar blau.

Unser Weg führt uns durch schöne Landstriche entlang der Hauptverkehrsstraße über Kirkop, Zurrieq nach Wied Zurrieq, einem kleinen Örtchen an der Westküste der Insel. Von hier haben wir einen atemberaubenden Ausblick von den Klippen auf das Meer und das kleine Inselchen Filfla - eine unbewohnte Insel, auf der nur Seevögel nisten und brüten.

Man hat hier die Möglichkeit mit einem kleinen Motorboot zur blauen Grotte zu fahren, eine höhlenartige Felsformation, die etwa 25 m hoch und seitlich geöffnet ist. Das schräg einfallende Sonnenlicht färbt das Wasser strahlend blau - daher der Name „Blue Grotto". Aufgrund des hohen Wellenganges nehmen wir aber Abstand von der abenteuerlichen Bootsfahrt und wandern lieber den kleinen Klippenweg bis zum Wachturm entlang. Hier blühen schon einige der rosafarbenen Mittagsblumen und ein paar Katzen liegen träumend im Gebüsch.

Wenn man eine Tour mit einer Reisegruppe macht, hat das leider immer den Nachteil, dass man nur kurze Zeit an einem Ort verweilen kann, nach 30 min geht es schon weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit. Wir besichtigen die Tempelanlage Hagar Qim. Zum Bau der Tempelanlage wurde hier weicher Muschelkalkstein verwendet. Man kann eingemeißelte Palmwedeldarstellungen erkennen. Die gut erhaltenen Strukturen der Anlage belegen, dass es sich um eine sehr hoch entwickelte Kultur gehandelt haben muss.

Nach der Besichtigung geht unsere Fahrt weiter nach Buskett. Hier ist der einzige kleine Wald von Malta zu finden - Buskett Garden. Viele Einheimische nutzen am Wochenende die Gelegenheit, um hier mit ihrer Familie beisammen zu sein, zum plaudern, spazieren oder grillen. Da heute ein nationaler Inselfeiertag ist - zu Ehren des Heiligen St. Joseph - sind auch schon viele Einheimische im Wäldchen versammelt und genießen gemeinsam ihre freie Zeit. Inmitten des Waldes steht der Verdala Palace, ein ehemaliger Palast der Großmeister des Johanniterordens.

In einem nahegelegenen Ausflugsrestaurant kehren wir ein und halten Brotzeit. Satt und schwer (vom Wein! - eine ganze Karaffe ...) laufen wir zurück zum Bus und fahren weiter nach Dingli, einer kleinen Stadt nahe den bekannten Dingli Cliffs. Hier fällt das Hochplateau über eine Stufe steil ins Meer hinab und man genießt windumfächelt einen atemberaubenden Blick über das Meer. Ganz in der Nähe finden wir auch die Cart Ruts (Karrenspuren) - bronzezeitliche Schleifspuren, Einschürfungen im Felsgestein.

Weil wir auch schon wieder in „Zeitnot" sind, bleiben uns nur ganze 10 min. Fotostop an den Dingli Cliffs. Schade, schade - denn es ist wahnsinnig schön hier, man könnte den ganzen Tag hier bleiben und den wunderbaren Ausblick auf Klippen, Meer und bunte Landschaft in sich hineinsaugen - weil man davon einfach nicht genug bekommen kann.

Von Dingli fahren wir zurück nach Rabat und Mdina. Die Stadt Rabat werden wir heute allerdings nicht besichtigen, da die Fiesta zur Ehrung des Hl. St. Joseph dort gefeiert wird. An der Statue des Hl. St. Joseph stehen auch schon viele Menschen, legen Blumen nieder, singen, lachen. Eine Blaskapelle zieht durch die Straßen, die mit Buden vollgestellt ist. Ein wahrhaft bunter Trubel - nur wir haben wieder keine Zeit!
Denn es geht weiter zur Besichtigung von Mdina, der Stillen Stadt. Mdina ist die alte Hauptstadt Maltas und gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Sie ist auf einem 190 m hohen Hügel erbaut und man genießt einen wunderschönen Rundblick über die Insellandschaft bis hin zur Küste. Dominierend ist hier auch wieder die bekannte Mosta Rotunda.

Die wuchtigen Festungsmauern sind von einem tiefen Straßengraben umgeben. In der Stadt finden wir viele kleine Gässchen mit kleinen mittelalterlichen Häusern und interessanten Türklopfern.

Nach dem wir uns auch hier nur einen kurzen Überblick verschaffen können, geht's zurück ins Hotel. Ein bisschen stressig war's schon, denn gerade an den schönsten Orten konnten wir nur kurz verweilen - aber was sagt uns das? Wir müssen noch einmal wieder kommen, um gerade die versteckten Kleinigkeiten zu finden und alles ausführlich genießen zu können ...


4. Tag - Hafenrundfahrt / Golden Bay (20.03.03)

Heute haben wir uns vorgenommen, die Hafenrundfahrt durch den Grand Harbour von Valetta zu machen und fahren mit dem Bus nach Sliema. Am Quai bieten mehrere Veranstalter die Hafenrundfahrt an. Wir entscheiden uns für die Rundfahrt mit dem Luzzu. Ein kleines buntes Boot mit ca. 20 Plätzen. Es sieht sehr romantisch aus und eher familiär, nicht so überfüllt und anonym wie das große Schiff der Captain Morgan Cruises. Wir dümpeln noch einige Minuten im Hafen und es schaukelt ganz schön. Ob wir uns wohl richtig entschieden haben? Die Frage wurde uns recht schnell beantwortet, denn das Schiff füllt sich, wir starten und schon hört das Schaukeln auf. Die Besatzung erklärt während der Fahrt die Sehenswürdigkeiten, die man von den einzelnen Hafenbecken sehen kann.

Wir beginnen unsere Rundfahrt rund um Manoel Island, wo früher zwei Quarantänestationen, das „Lazaretto" gebaut wurden, in dem Inselbesucher 40 Tage in Quarantäne bleiben mussten, um Seuchen von Malta fernzuhalten. Weiterhin ist dort Fort Manuel zu finden, welches im Jahr 1723 zum Schutz des Marsamxetthafens erbaut wurde. Heute gibt es dort den Valletta Yacht Club und eine Yachtwerft. Das nächste Hafenbecken heißt demzufolge Lazaretto-Creek, weitergehend durch den Stadtteil Ta'Xbiex in die Hafenbecken von Msida und Pieta, in dem über 300 Anlegeplätze für Yachten geschaffen wurden.

Unsere Hafenrundfahrt führt uns weiter hinaus auf das offene Meer, vorbei an den Schutzanlagen rund um Valletta und Floriana in den Grand Harbour (Großer Hafen). Er ist ca. 4 km tief und einer der größten Naturhäfen der Welt. Von hier geht es weiter in die anderen Nebenbecken, wie Menqa Creek mit dem Marsa-Creek, in dem Maltas Schiffe gebaut werden. Zu finden sind hier auch der Hafen für die Kreuzfahrtschiffe, der Marinehafen, der Industriehafen sowie der Werfthafen. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die 3 Städte - Senglea, Vittoriosa und Cospicua, auch bekannt als Cotonera, dem Namen des Mannes, der diese Städte gegründet hat. Vom Wind durchgepustet erreichen wir nach knapp 2 Stunden den Anlegeplatz in Sliema und stillen erst einmal unseren Hunger in einem kleinen Restaurant an der Hafenpromenade.

Da der Tag noch lange nicht zu Ende ist, fahren wir mit dem Bus 652 zur Golden Bay, dem größten und schönsten Sandstrand von Malta.

Von hier führt uns ein Klippenwanderweg zur Ghajn Tuffieha Bay hoch zum Ghajn Tuffieha Tower, von wo man einen atemberaubenden Blick auf die Gneja Bay hat. Hier könnte man den ganzen Tag verweilen, so schön ist es! Aber leider fahren die Busse auch nicht ewig, so dass wir nach 2 Stunden den Rückweg antreten müssen. Dabei bleiben wir immer wieder stehen und sind fasziniert von den hohen Wellen, die gegen die Felsen schlagen.

Die Busfahrt geht zurück über St. Pauls Bay, Bugibba, Salina Bay, St. Andrews und St. Julians. Unterwegs stinkt es regelrecht verbrannt - das liegt an der großen Müllkippe zwischen St. Pauls Bay und St. Julians, wo der gesamte Müll, der auf der Insel produziert wird unter freiem Himmel verbrannt wird. Das haben wir auch schon sehr oft an den anderen Abenden bemerkt, denn wenn der Wind aus dieser Richtung wehte, lag immer ein brenzliger Geruch in der Luft und von würziger Meeresluft war dann nichts mehr zu spüren.


5. Tag - Ausflug nach Gozo (21.03.03)

Zur Republik Malta gehört auch die kleinere und viel grünere Schwesterninsel Gozo, die wir heute besuchen werden. Diesen Ausflug haben wir nochmals mit einer Reisegesellschaft gebucht und gegen 8.30 Uhr fährt der vollgestopfte Reisebus mit uns entlang der Küstenstraße über St. Pauls Bay, Mellieha gen Norden hoch nach Cirkewwa, dem Fährhafen von Malta nach Gozo und Comino.
Mit der Auto- und Personenfähre überqueren wir in ca. 25 Minuten die Meerenge zwischen den beiden Inseln und legen im Hafenstädtchen Mgarr an, von wo auch die Weiterfahrt mit dem Reisebus erfolgt.

Unser erstes Ziel ist die Höhle der Kalypso, in der der Sage nach Odysseus 7 Jahre lang von der Göttin Kalypso festgehalten wurde. Von den Felsen dieser Höhle hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Ramla Bay, einem der schönsten Sandstrände der Insel. Auch hier faszinieren uns wieder die vielen blühenden Blumen und der weite Blick über das Meer.

Danach besichtigen wir die Tempelanlage von Ggantija, die eine der ältesten und der großartigsten neolithischen Ausgrabungs-Stätten des maltesischen Archipels ist.

Es sind hier noch einige Mauern erhalten geblieben, die allerdings inzwischen durch Gerüste gestützt werden müssen, damit durch eventuell herunterfallende Steine keine Personen zu Schaden kommen. Gut erkennbar sind noch die weitläufigen angedeuteten Räume und die gut erhaltene Außenmauer.

Nach der Besichtigung der Tempelanlage geht es weiter nach Xlendi, einem kleinen Fischerort, der sich zu einem lebhaften Urlaubs- und Badeort entwickelt hat. Links neben dem kleinen Strand erreicht man über einen steilen Steg die Höhle Ghar ta Karlina mit einem schönen Blick über den Fjord.

Nach dem wir auch hier eine kurze Zeit verweilen konnten, geht es nun weiter an die Westküste der Insel zum Binnensee Dwejra und den sehr interessanten Felsformationen Fungus Rock und Azur Window. Und hier bekommen wir vor Staunen den Mund nicht mehr zu, denn wir erleben hier die Naturgewalten pur.

Der Fungus Rock ist ein steil aufragender Fels im Meer, auf dem ein natürlicher Pilz wächst, welcher große Bedeutung in der medizinischen Tradition des Johanniterorden hatte. Der vom Meer umspülte Fels bietet einen sehr imposanten Anblick.

Weiter rechts verschlägt es uns die Sprache, den hier befindet sich das Azure Window, ein natürlich entstandener riesiger Felstorbogen, der vom tosenden Wasser umspült wird. Die Gischt spritzt so hoch, dass der Blick durch den Torbogen teilweise nicht mehr möglich ist. Es ist gigantisch und die 20 Minuten Aufenthalt und Fotostop sind bei weitem viel zu kurz.

Nach einem typisch maltesischen Mittagessen - Tomatensuppe mit Brot und Salat mit Oliven, Kapern, Tomaten, weißen Knoblauchbohnen und Bruscetta - geht es weiter in die Hauptstadt von Gozo, nach Victoria, welche früher auch Rabat genannt wurde.

Hier besichtigen wir die alte Zitadelle, die man über 100 Stufen erreicht. Sie liegt auf einer der höchsten Erhebungen und beherrscht die Inselmitte. Auf dem Hauptplatz der Zitadelle befindet sich der Palast des Bischofs der Insel und der alte Gerichtshof. Daneben steht die Kathedrale auf einem kleinen Platz mit einer wunderschönen Außenfassade. Geht man weiter geradeaus kommt man zum Bastionsgürtel, welcher um die gesamte Zitadelle führt und von dem man einen wunderschönen Blick rund um die Insel bis hinunter zum Meer hat.

Wieder unten in der Altstadt angelangt besichtigen wir noch die St. Georges Basilica, eine interessante Barockkirche, in der auch schon die Heiligenfiguren für die demnächst stattfindende Osterprozession herausgestellt wurden.

Gegen 17.30 Uhr treten wir die Überfahrt mit der Fähre zurück nach Malta an. Während der untergehenden Sonne lassen wir die hübsche Insel Gozo hinter uns und nähern uns wieder dem Fährhafen Cirkewwa.


6. Tag - Fahrt nach Marsaxlokk (22.03.03)

Unser heutiger Ausflug führte uns in das kleine Hafenstädten Marsaxlokk - Hafen des warmen Windes. Und in der Tat, heute war wohl der wärmste Tag, den wir hier erleben konnten und es wehte ein warmer Wind. Nach einer halsbrecherischen Fahrt mit dem Bus Nr. 627 von St. Julians aus, erreichen wir unser Ziel. Da der Bus in der Wintersaison nur stündlich fährt, war dieser natürlich schon fast voll und uns blieb nichts weiteres übrig, als zu stehen. Um nicht durch den ganzen Bus geschleudert zu werden, heißt es, sich sehr gut festhalten und sich am besten immer mit dem Körper mit in die Kurven legen. Um auch noch ein bisschen von der Landschaft zu sehen, hocke ich mich zwischenzeitlich hin, aber hier unten gibt es leider nur schlechte Luft, so dass auch diese Variante nicht zufriedenstellend ist. Aber egal, wichtig ist „lebend" anzukommen und hinterher lachen wir darüber.

Marsaxlokk ist der größte Fischereihafen Maltas und einer der schönsten Häfen der Insel. Am Quai sitzen die Fischer und flicken ihre Netze, streichen liebevoll ihre kleinen Boote oder bieten ihren frisch gefangenen Fisch an. Im Wasser dümpeln die kleinen Boote, Luzzus genannt, die in bunten Farben und vorne am Bug mit dem Auge der Osiris angestrichen sind. Die Osirisaugen sollen nach einem altem phönizischen Glauben, den Fischern helfen, Gefahren auf See rechtzeitig zu erkennen.

Unser Weg führt vorbei an kleinen Strandbuchten hinauf zum Fort St. Lucian, welches im Jahre 1614 dazu beitrug, türkische Piraten zurückzuschlagen. Heute ist hier ein meeresbiologisches Institut der maltesischen Regierung untergebracht.

Leider wird die romantische Hafenidylle durch den Schiffsverkehr zum seit 1992 bestehenden Container-Hafen bei Birzebugga und dem neu erbauten Kraftwerk auf der Delimara-Halbinsel empfindlich gestört. Hier treffen wirklich zwei Extreme aufeinander, einerseits der kleine Hafen mit den kleinen bunten Booten, die soviel Ruhe und Gelassenheit verströmen und andererseits die angrenzende Kulisse mit seinen riesigen Hafenkränen, die sehr bedrohlich wirken. Nichts desto trotz geniessen wir die strahlende Sonne, den blauen Himmel und das azurfarbene Meer. Irgendwie lädt es zum Baden ein, aber dafür ist es noch zu kalt und so mutig sind wir letztendlich doch nicht!

Inzwischen ist es Mittag geworden und wir kehren in ein Fischrestaurant im Hafen von Marsaxlokk ein. Hier können wir den frischen Fisch genießen und natürlich auch ein typisch maltesisches Gericht - Fenek - Hase in Rotweinsoße und Knoblauch! Mit dem Blick auf die beruhigende Hafenidylle und den immer noch beschäftigten Fischern lassen wir uns unser Essen schmecken.

Satt und zufrieden schlendern wir anschließend über den kleinen Markt und besichtigen die imposante Kirche des Städtchens. Nach dem sich an der Haltestelle eine Menge Touristen angesammelt und wir schon die Befürchtung haben, dass wir keine Chance mehr haben, im Bus mitgenommen zu werden, klappt es dann aber doch und sogar mit einem Sitzplatz. Richtig durchgeschüttelt kommen wir am späten Nachmittag wieder in unserem Hotel an und beschliessen, den Tag mit einem Bad im überdachten Hotelpool zu beenden.


7. Tag - Mosta / Sliema (23.03.03)

An unserem letzten Tag wollen wir unsere Füße nicht mehr ganz so strapazieren und fahren mit dem Bus nach Mosta zur Besichtigung der Pfarrkirche.

Die Rotunda St. Marija Assunta dominiert die gesamte Ebene von Mdina bis Valetta und war auch schon vom Flugzeug aus wunderbar erkennbar. Der Dom besitzt die viertgrößte freitragende Kuppel Europas und ist einfach nur gigantisch. Die Bauarbeiten für den Dom wurden 1833 begonnen und dauerten 27 Jahre an. Die beeindruckenden Wandmalereien im Innenraum stammen von maltesischen Künstlern. Das Gewölbe des Domes ist aus maltesischem Kalkstein errichtet worden und die einzelnen Steine tragen sich durch ihr Gewicht selbst.

Es ist die Woche vor dem Osterfest und die Malteser bereiten alles für die anstehenden Prozessionen vor. Die Heiligenstatuen sind schon aufgestellt, werden mit größter Sorgfalt abgestaubt und gesäubert, einige sind schon mit aufwendigen Blumenarrangements geschmückt. Es ist beeindruckend, nur leider reisen wir morgen schon wieder ab und werden das bunte Treiben der Prozession und der Umzüge nicht mehr miterleben.
Ein kleiner Bummel durch das quirlige Mosta und dann die Rückfahrt mit dem Bus zur Strandpromenade von Sliema. Hier steigen wir aus, essen ein leckeres Sandwich, trinken einen Kinnie und beginnen unseren Spaziergang entlang der Tower Road bis hin zur Main Street, Grenfell Street und landen letztendlich an der Spinola Street, dort, wo auch unser erster Erkundungsgang vor fast einer Woche begann. An der Spinola Bay kehren wir in ein Cafe ein, wo wir noch gemütlich sitzen, den wunderbaren maltesischen Kuchen genießen und den Blick noch einmal über die kleine Bucht bis hinüber nach Sliema schweifen lassen.

05.05.2003, Katrin Fricke

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