1. Tag - Anreise (17.03.03)
Nun soll er endlich losgehen, der lang ersehnte Flug auf die Insel Malta.
Also heißt es, um 3.00 Uhr aufstehen, denn um 6.00 Uhr startet der Flieger der Deutschen
British Airways vom Flughafen Berlin-Tegel. Nachdem wir am Vorabend die Koffer eingecheckt
haben, ist noch genug Zeit für einen gemütlichen Bummel durch das Flughafengebäude und
die schon geöffneten Geschäfte. Pünktlich um 6.00 Uhr fliegen wir los und lassen das
kalte Berlin hinter uns. Über den Wolken scheint die Sonne und zwischendurch können wir
die schneebedeckten Berge der deutsch-italienischen Alpen und des Abruzzengebirges sehen.
Mit etwas Rückenwind landen wir, eher als geplant schon um 8.50 Uhr,
auf dem maltesischen Flughafen Luqa. Uns empfängt milchiger Sonnenschein und ein milder
Wind. Das schönste sind wohl die blühenden Blumen, denn auf Malta hat die
Frühlingssonne schon alles erblühen lassen. Die Fahrt mit dem klapprigen
Hotelzubringerbus geht schnell, so dass wir gegen 10.00 Uhr bereits in unseren
Hotelzimmern sind und auspacken können.
Um auch gar keine Zeit zu verschwenden, ziehen wir gleich los, um die
Gegend rund um das Hotel zu erkunden. Mit dem Stadtplan bewaffnetm gehen wir los und
landen gleich an der Spinola Bay, einer kleinen Bucht, in der viele Fischerboote dümpeln
und sich einige Restaurants und Cafes angesiedelt haben. Durch den Wind spritzen die
Wellen gegen die kleine Mole und man muss die Flucht ergreifen, um nicht völlig
durchnässt zu werden. Auf einer Bank geniessen wir die ersten Sonnenstrahlen und der
erste Sonnenbrand auf der Nase lässt nicht lange auf sich warten. Bald stellt sich auch
der Mittagshunger ein und wir kehren in die Pizzeria Andante Adagio" ein.
Dreimal Pasta, Wasser und Cappuccino, in Ruhe essen und sitzen - so kann der Urlaub
beginnen, begleitet von Entengeschnatter und miauenden Katzen, die am liebsten ein paar
Brocken von unserem leckeren Essen ergattern würden. Aber sie haben bei uns keine Chance,
denn von dem Fischer auf der Bank bekommen sie ihren geliebten Fisch.
Gut gesättigt geht es weiter die Hauptstraße am Meer entlang zur nahe
gelegenen Balluta Bay und der Kirche Our Lady of Mount Carmel". Der Rückweg
führt uns noch einmal vorbei an der Spinola Bucht und weiter zum Felsstrand Il-Qualit
zurück ins Hotel. Nach dem Abendessen erkunden wir die Dragonara-Halbinsel mit dem Casino
und der großzügigen Hotelanlage The Westin Dragonara".
2. Tag - Maltas Hauptstadt Valletta (18.03.03)
Da es am heutigen Morgen noch nicht ganz so heiß ist, beschließen wir,
gleich heute mit dem Linienbus nach Valletta zu fahren. Unsere erste Fahrt mit den alten
gelb-weißen Bussen ist ein Erlebnis für sich. Bei der Betätigung der Glocke zum
Aussteigen durch das Ziehen einer Schnur müssen wir jedes Mal lachen. Über das Getümmel
auf den Straßen kann man nur noch staunen. Nach ca. 30 Minuten erreichen wir den
Busbahnhof vor den Toren Valletta, von dem alle Buslinien in den weiteren Teil der Insel
führen.
In der Mitte steht der große Tritonenbrunnen, bei dem wir unsere
Besichtigungstour beginnen. Durch das Stadttor hindurch gehen wir weiter in die
Hauptstadt. Der Platz hinter dem Tor vermittelt einen quirligen Eindruck, denn hier
bewegen sich Hunderte von Menschen. Linker Hand finden wir den Palazzo Ferreira und rechts
sieht man die Ruinen das alten Opernhauses, welches jetzt in der ehemaligen Mitte des
Gebäudes als Parkplatz genutzt wird. Unser Weg führt uns um die Ruine herum vorbei an
der Kirche Our Lady of Victory" zur Auberge des Castille et Leon",
welches jetzt der Amtssitz des maltesischen Premierministers ist.
Nicht weit entfernt davon, an den Stadtmauern, befindet sich die kleine
Gartenanlage Upper Baracca Gardens", die früher als Exerzierplatz genutzt
wurde und von der man einen wunderschönen Blick über den Grand Harbour und Cottonera
(Senglea, Vittoriosa, Cospicua) hat. Hier verweilen wir einen Moment und genießen die
schöne Aussicht.
Weiter geht es dann durch die kleinen engen Gassen mit den vielen Balkonen
zur Piazza San Gwann, wo die St. Johns Co-Cathedral zu finden ist. Diese sehenswerte
Kirche sollte man auf alle Fälle besichtigen, da sie sehr beeindruckend ist. Die
Außenfassade ist schlicht gehalten und man vermutet im Inneren erst einmal nichts
besonderes.
Das barocke Innere ist von einem großen Mittelschiff geprägt, an dessen
linker und rechter Seite acht Kapellen abgehen, die die Herkunftsländereien der
Johanniterritter repräsentieren. Zu finden sind die wunderschön gearbeiteten Kapellen
der Orden aus der Provence, Auvergne, Frankreich, Italien, Aragon, Kastilien, Deutschland
und Bayern-England. Dies wird auch im Malteserkreuz durch seine 8 Zungen symbolisiert.
Vorbei am Großmeisterpalast führt uns unser Weg weiter zu den Lower
Barracca Gardens, einer kleineren Gartenanlage mit einen tollen Blick auf die
Befestigungsmauern und der Einfahrt in den Grand Harbour. Hier machen wir eine kleine
Pause und genießen wieder die Aussicht.
Folgt man der Strasse in nördlicher Richtung kommt man zur Sacra
Infermeria", dem großen Ordenshospital, in dem die Ordensritter ihren Dienst an den
Kranken verrichtet haben. An der Nordspitze der Halbinsel befindet sich das Fort St. Elmo,
welches die Einfahrten in die großen natürlichen Häfen beiderseits der Halbinsel
schützen sollte. Heute ist hier die Polizeiakademie und das Kriegsmuseum untergebracht.
Nahe der Bibliotheca kehren wir auf dem Republic Place zu einer
Mittagspause ein, genießen die Sonne und die milde Luft, leckere Sandwiches und
Bruscetta. Da wir auch an dem schönen Cafe mit seinen tollen Kuchen nicht vorbei gehen
können, lassen wir uns noch etwas für die Nachmittagskaffeepause einpacken.
Nach dem Mittag geht es weiter vorbei am Manoel Theatre, dem
Nationaltheater von Malta, der Kirche Our Lady of Mount Carmel", der St. Pauls
Anglican Cathedral über ein paar Stufen zur St. Michaels Bastion zur anschließenden
Gartenanlage Hastings Gardens, von dem man auch wieder einen wunderschönen Blick über
die Insel hat. Hier verweilen wir für längere Zeit, genießen die Aussicht und unseren
Kuchen.
Danach treten wir unseren Rückweg an und laufen zur Fähranlegestelle der
kleinen Löwenbräu-Fähre, die uns von Valletta nach Sliema bringen wird. Da die Fähre
gerade weg ist, setzen wir uns auf die warmen Stufen und beobachten das Treiben der Enten
im Wasser. Nicht länger als 10 Minuten dauert die Überfahrt und wir haben Sliema
erreicht. Von hier aus beginnen wir unsere abenteuerliche Rückfahrt mit dem Linienbus
zurück zur St. Julians Bay und unserem Hotel.
3. Tag Highlights von Malta (19.03.03)
Um die Insel noch etwas ausführlicher kennen zu lernen, starten wir heute
zu einer Bustour zu den schönsten Plätzen von Malta. Mit dem Bus fahren wir entlang der
Festungsmauern rund um Valletta und Floriana. Da die Stadt etwas erhöht liegt, haben wir
von fast allen Stellen einen wunderbaren Blick auf die angrenzenden Städte und das Meer.
Heute ist die Sonne auch endlich mal richtig herausgekommen und der Himmel leuchtet
wunderbar blau.
Unser Weg führt uns durch schöne
Landstriche entlang der Hauptverkehrsstraße über Kirkop, Zurrieq nach Wied Zurrieq,
einem kleinen Örtchen an der Westküste der Insel. Von hier haben wir einen
atemberaubenden Ausblick von den Klippen auf das Meer und das kleine Inselchen Filfla -
eine unbewohnte Insel, auf der nur Seevögel nisten und brüten.
Man hat hier die Möglichkeit mit einem kleinen Motorboot zur blauen Grotte
zu fahren, eine höhlenartige Felsformation, die etwa 25 m hoch und seitlich geöffnet
ist. Das schräg einfallende Sonnenlicht färbt das Wasser strahlend blau - daher der Name
Blue Grotto". Aufgrund des hohen Wellenganges nehmen wir aber Abstand von der
abenteuerlichen Bootsfahrt und wandern lieber den kleinen Klippenweg bis zum Wachturm
entlang. Hier blühen schon einige der rosafarbenen Mittagsblumen und ein paar Katzen
liegen träumend im Gebüsch.
Wenn man eine Tour mit einer Reisegruppe macht, hat das leider immer den
Nachteil, dass man nur kurze Zeit an einem Ort verweilen kann, nach 30 min geht es
schon weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit. Wir besichtigen die Tempelanlage Hagar Qim.
Zum Bau der Tempelanlage wurde hier weicher Muschelkalkstein verwendet. Man kann
eingemeißelte Palmwedeldarstellungen erkennen. Die gut erhaltenen Strukturen der Anlage
belegen, dass es sich um eine sehr hoch entwickelte Kultur gehandelt haben muss.
Nach der Besichtigung geht unsere Fahrt weiter nach Buskett.
Hier ist der einzige kleine Wald von Malta zu finden - Buskett Garden. Viele Einheimische
nutzen am Wochenende die Gelegenheit, um hier mit ihrer Familie beisammen zu sein, zum
plaudern, spazieren oder grillen. Da heute ein nationaler Inselfeiertag ist - zu Ehren des
Heiligen St. Joseph - sind auch schon viele Einheimische im Wäldchen versammelt und
genießen gemeinsam ihre freie Zeit. Inmitten des Waldes steht der Verdala Palace, ein
ehemaliger Palast der Großmeister des Johanniterordens.
In einem nahegelegenen Ausflugsrestaurant kehren wir
ein und halten Brotzeit. Satt und schwer (vom Wein! - eine ganze Karaffe ...) laufen wir
zurück zum Bus und fahren weiter nach Dingli, einer kleinen Stadt nahe den bekannten
Dingli Cliffs. Hier fällt das Hochplateau über eine Stufe steil ins Meer hinab und man
genießt windumfächelt einen atemberaubenden Blick über das Meer. Ganz in der Nähe
finden wir auch die Cart Ruts (Karrenspuren) - bronzezeitliche Schleifspuren,
Einschürfungen im Felsgestein.
Weil wir auch schon wieder in Zeitnot" sind, bleiben uns nur
ganze 10 min. Fotostop an den Dingli Cliffs. Schade, schade - denn es ist wahnsinnig
schön hier, man könnte den ganzen Tag hier bleiben und den wunderbaren Ausblick auf
Klippen, Meer und bunte Landschaft in sich hineinsaugen - weil man davon einfach nicht
genug bekommen kann.
Von
Dingli fahren wir zurück nach Rabat und Mdina. Die Stadt Rabat werden wir heute
allerdings nicht besichtigen, da die Fiesta zur Ehrung des Hl. St. Joseph dort gefeiert
wird. An der Statue des Hl. St. Joseph stehen auch schon viele Menschen, legen Blumen
nieder, singen, lachen. Eine Blaskapelle zieht durch die Straßen, die mit Buden
vollgestellt ist. Ein wahrhaft bunter Trubel - nur wir haben wieder keine Zeit!
Denn es geht weiter zur Besichtigung von Mdina, der Stillen Stadt. Mdina ist die alte
Hauptstadt Maltas und gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Sie ist auf
einem 190 m hohen Hügel erbaut und man genießt einen wunderschönen Rundblick über die
Insellandschaft bis hin zur Küste. Dominierend ist hier auch wieder die bekannte Mosta
Rotunda.
Die wuchtigen Festungsmauern sind von einem tiefen Straßengraben umgeben.
In der Stadt finden wir viele kleine Gässchen mit kleinen mittelalterlichen Häusern und
interessanten Türklopfern.
Nach dem wir uns auch hier nur einen kurzen Überblick verschaffen können,
geht's zurück ins Hotel. Ein bisschen stressig war's schon, denn gerade an den schönsten
Orten konnten wir nur kurz verweilen - aber was sagt uns das? Wir müssen noch einmal
wieder kommen, um gerade die versteckten Kleinigkeiten zu finden und alles ausführlich
genießen zu können ...
4. Tag - Hafenrundfahrt / Golden Bay (20.03.03)
Heute haben wir uns vorgenommen, die Hafenrundfahrt durch den Grand Harbour
von Valetta zu machen und fahren mit dem Bus nach Sliema. Am Quai bieten mehrere
Veranstalter die Hafenrundfahrt an. Wir entscheiden uns für die Rundfahrt mit dem Luzzu.
Ein kleines buntes Boot mit ca. 20 Plätzen. Es sieht sehr romantisch aus und eher
familiär, nicht so überfüllt und anonym wie das große Schiff der Captain Morgan
Cruises. Wir dümpeln noch einige Minuten im Hafen und es schaukelt ganz schön. Ob wir
uns wohl richtig entschieden haben? Die Frage wurde uns recht schnell beantwortet, denn
das Schiff füllt sich, wir starten und schon hört das Schaukeln auf. Die Besatzung
erklärt während der Fahrt die Sehenswürdigkeiten, die man von den einzelnen Hafenbecken
sehen kann.
Wir beginnen unsere Rundfahrt rund um Manoel Island, wo früher zwei
Quarantänestationen, das Lazaretto" gebaut wurden, in dem Inselbesucher 40
Tage in Quarantäne bleiben mussten, um Seuchen von Malta fernzuhalten. Weiterhin ist dort
Fort Manuel zu finden, welches im Jahr 1723 zum Schutz des Marsamxetthafens erbaut wurde.
Heute gibt es dort den Valletta Yacht Club und eine Yachtwerft. Das nächste Hafenbecken
heißt demzufolge Lazaretto-Creek, weitergehend durch den Stadtteil Ta'Xbiex in die
Hafenbecken von Msida und Pieta, in dem über 300 Anlegeplätze für Yachten geschaffen
wurden.
Unsere Hafenrundfahrt führt uns weiter
hinaus auf das offene Meer, vorbei an den Schutzanlagen rund um Valletta und Floriana in
den Grand Harbour (Großer Hafen). Er ist ca. 4 km tief und einer der größten
Naturhäfen der Welt. Von hier geht es weiter in die anderen Nebenbecken, wie Menqa Creek
mit dem Marsa-Creek, in dem Maltas Schiffe gebaut werden. Zu finden sind hier auch der
Hafen für die Kreuzfahrtschiffe, der Marinehafen, der Industriehafen sowie der
Werfthafen. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die 3 Städte - Senglea,
Vittoriosa und Cospicua, auch bekannt als Cotonera, dem Namen des Mannes, der diese
Städte gegründet hat. Vom Wind durchgepustet erreichen wir nach knapp 2 Stunden den
Anlegeplatz in Sliema und stillen erst einmal unseren Hunger in einem kleinen Restaurant
an der Hafenpromenade.
Da der Tag noch lange nicht zu Ende ist, fahren wir mit dem Bus 652 zur
Golden Bay, dem größten und schönsten Sandstrand von Malta.
Von hier führt uns ein Klippenwanderweg zur Ghajn Tuffieha Bay hoch zum
Ghajn Tuffieha Tower, von wo man einen atemberaubenden Blick auf die Gneja Bay hat. Hier
könnte man den ganzen Tag verweilen, so schön ist es! Aber leider fahren die Busse auch
nicht ewig, so dass wir nach 2 Stunden den Rückweg antreten müssen. Dabei bleiben wir
immer wieder stehen und sind fasziniert von den hohen Wellen, die gegen die Felsen
schlagen.
Die Busfahrt geht zurück über St. Pauls Bay, Bugibba, Salina Bay, St.
Andrews und St. Julians. Unterwegs stinkt es regelrecht verbrannt - das liegt an der
großen Müllkippe zwischen St. Pauls Bay und St. Julians, wo der gesamte Müll, der auf
der Insel produziert wird unter freiem Himmel verbrannt wird. Das haben wir auch schon
sehr oft an den anderen Abenden bemerkt, denn wenn der Wind aus dieser Richtung wehte, lag
immer ein brenzliger Geruch in der Luft und von würziger Meeresluft war dann nichts mehr
zu spüren.
5. Tag - Ausflug nach Gozo (21.03.03)
Zur Republik Malta gehört auch die kleinere und viel grünere
Schwesterninsel Gozo, die wir heute besuchen werden. Diesen Ausflug haben wir nochmals mit
einer Reisegesellschaft gebucht und gegen 8.30 Uhr fährt der vollgestopfte Reisebus mit
uns entlang der Küstenstraße über St. Pauls Bay, Mellieha gen Norden hoch nach
Cirkewwa, dem Fährhafen von Malta nach Gozo und Comino.
Mit der Auto- und Personenfähre überqueren wir in ca. 25 Minuten die Meerenge zwischen
den beiden Inseln und legen im Hafenstädtchen Mgarr an, von wo auch die Weiterfahrt mit
dem Reisebus erfolgt.
Unser erstes Ziel ist die Höhle der Kalypso, in der der Sage nach Odysseus
7 Jahre lang von der Göttin Kalypso festgehalten wurde. Von den Felsen dieser Höhle hat
man einen wunderschönen Ausblick auf die Ramla Bay, einem der schönsten Sandstrände der
Insel. Auch hier faszinieren uns wieder die vielen blühenden Blumen und der weite Blick
über das Meer.
Danach besichtigen wir die Tempelanlage von
Ggantija, die eine der ältesten und der großartigsten neolithischen Ausgrabungs-Stätten
des maltesischen Archipels ist.
Es sind hier noch einige Mauern erhalten geblieben, die allerdings
inzwischen durch Gerüste gestützt werden müssen, damit durch eventuell herunterfallende
Steine keine Personen zu Schaden kommen. Gut erkennbar sind noch die weitläufigen
angedeuteten Räume und die gut erhaltene Außenmauer.
Nach der Besichtigung der Tempelanlage geht es weiter nach Xlendi, einem
kleinen Fischerort, der sich zu einem lebhaften Urlaubs- und Badeort entwickelt hat. Links
neben dem kleinen Strand erreicht man über einen steilen Steg die Höhle Ghar ta Karlina
mit einem schönen Blick über den Fjord.
Nach dem wir auch hier eine kurze Zeit
verweilen konnten, geht es nun weiter an die Westküste der Insel zum Binnensee Dwejra und
den sehr interessanten Felsformationen Fungus Rock und Azur Window. Und hier bekommen wir
vor Staunen den Mund nicht mehr zu, denn wir erleben hier die Naturgewalten pur.
Der Fungus Rock ist ein steil aufragender Fels im Meer, auf dem ein
natürlicher Pilz wächst, welcher große Bedeutung in der medizinischen Tradition des
Johanniterorden hatte. Der vom Meer umspülte Fels bietet einen sehr imposanten Anblick.
Weiter rechts verschlägt es uns die Sprache, den hier befindet sich das
Azure Window, ein natürlich entstandener riesiger Felstorbogen, der vom tosenden Wasser
umspült wird. Die Gischt spritzt so hoch, dass der Blick durch den Torbogen teilweise
nicht mehr möglich ist. Es ist gigantisch und die 20 Minuten Aufenthalt und Fotostop sind
bei weitem viel zu kurz.
Nach einem typisch maltesischen Mittagessen -
Tomatensuppe mit Brot und Salat mit Oliven, Kapern, Tomaten, weißen Knoblauchbohnen und
Bruscetta - geht es weiter in die Hauptstadt von Gozo, nach Victoria, welche früher auch
Rabat genannt wurde.
Hier besichtigen wir die alte Zitadelle, die man über 100 Stufen erreicht.
Sie liegt auf einer der höchsten Erhebungen und beherrscht die Inselmitte. Auf dem
Hauptplatz der Zitadelle befindet sich der Palast des Bischofs der Insel und der alte
Gerichtshof. Daneben steht die Kathedrale auf einem kleinen Platz mit einer wunderschönen
Außenfassade. Geht man weiter geradeaus kommt man zum Bastionsgürtel, welcher um die
gesamte Zitadelle führt und von dem man einen wunderschönen Blick rund um die Insel bis
hinunter zum Meer hat.
Wieder unten in der Altstadt
angelangt besichtigen wir noch die St. Georges Basilica, eine interessante Barockkirche,
in der auch schon die Heiligenfiguren für die demnächst stattfindende Osterprozession
herausgestellt wurden.
Gegen 17.30 Uhr treten wir die Überfahrt mit der Fähre zurück nach Malta
an. Während der untergehenden Sonne lassen wir die hübsche Insel Gozo hinter uns und
nähern uns wieder dem Fährhafen Cirkewwa.
6. Tag - Fahrt nach Marsaxlokk (22.03.03)
Unser heutiger Ausflug führte uns in das kleine Hafenstädten Marsaxlokk -
Hafen des warmen Windes. Und in der Tat, heute war wohl der wärmste Tag, den wir hier
erleben konnten und es wehte ein warmer Wind. Nach einer halsbrecherischen Fahrt mit dem
Bus Nr. 627 von St. Julians aus, erreichen wir unser Ziel. Da der Bus in der Wintersaison
nur stündlich fährt, war dieser natürlich schon fast voll und uns blieb nichts weiteres
übrig, als zu stehen. Um nicht durch den ganzen Bus geschleudert zu werden, heißt es,
sich sehr gut festhalten und sich am besten immer mit dem Körper mit in die Kurven legen.
Um auch noch ein bisschen von der Landschaft zu sehen, hocke ich mich zwischenzeitlich
hin, aber hier unten gibt es leider nur schlechte Luft, so dass auch diese Variante nicht
zufriedenstellend ist. Aber egal, wichtig ist lebend" anzukommen und hinterher
lachen wir darüber.
Marsaxlokk ist der größte Fischereihafen
Maltas und einer der schönsten Häfen der Insel. Am Quai sitzen die Fischer und flicken
ihre Netze, streichen liebevoll ihre kleinen Boote oder bieten ihren frisch gefangenen
Fisch an. Im Wasser dümpeln die kleinen Boote, Luzzus genannt, die in bunten Farben und
vorne am Bug mit dem Auge der Osiris angestrichen sind. Die Osirisaugen sollen nach einem
altem phönizischen Glauben, den Fischern helfen, Gefahren auf See rechtzeitig zu
erkennen.
Unser Weg führt vorbei an kleinen Strandbuchten hinauf zum Fort St.
Lucian, welches im Jahre 1614 dazu beitrug, türkische Piraten zurückzuschlagen. Heute
ist hier ein meeresbiologisches Institut der maltesischen Regierung untergebracht.
Leider wird die romantische Hafenidylle durch den Schiffsverkehr zum seit
1992 bestehenden Container-Hafen bei Birzebugga und dem neu erbauten Kraftwerk auf der
Delimara-Halbinsel empfindlich gestört. Hier treffen wirklich zwei Extreme aufeinander,
einerseits der kleine Hafen mit den kleinen bunten Booten, die soviel Ruhe und
Gelassenheit verströmen und andererseits die angrenzende Kulisse mit seinen riesigen
Hafenkränen, die sehr bedrohlich wirken. Nichts desto trotz geniessen wir die strahlende
Sonne, den blauen Himmel und das azurfarbene Meer. Irgendwie lädt es zum Baden ein, aber
dafür ist es noch zu kalt und so mutig sind wir letztendlich doch nicht!
Inzwischen
ist es Mittag geworden und wir kehren in ein Fischrestaurant im Hafen von Marsaxlokk ein.
Hier können wir den frischen Fisch genießen und natürlich auch ein typisch maltesisches
Gericht - Fenek - Hase in Rotweinsoße und Knoblauch! Mit dem Blick auf die beruhigende
Hafenidylle und den immer noch beschäftigten Fischern lassen wir uns unser Essen
schmecken.
Satt und zufrieden schlendern wir anschließend über den kleinen Markt und
besichtigen die imposante Kirche des Städtchens. Nach dem sich an der Haltestelle eine
Menge Touristen angesammelt und wir schon die Befürchtung haben, dass wir keine Chance
mehr haben, im Bus mitgenommen zu werden, klappt es dann aber doch und sogar mit einem
Sitzplatz. Richtig durchgeschüttelt kommen wir am späten Nachmittag wieder in unserem
Hotel an und beschliessen, den Tag mit einem Bad im überdachten Hotelpool zu beenden.
7. Tag - Mosta / Sliema (23.03.03)
An unserem letzten Tag wollen wir unsere Füße nicht mehr ganz so
strapazieren und fahren mit dem Bus nach Mosta zur Besichtigung der Pfarrkirche.
Die Rotunda St. Marija Assunta dominiert die
gesamte Ebene von Mdina bis Valetta und war auch schon vom Flugzeug aus wunderbar
erkennbar. Der Dom besitzt die viertgrößte freitragende Kuppel Europas und ist einfach
nur gigantisch. Die Bauarbeiten für den Dom wurden 1833 begonnen und dauerten 27 Jahre
an. Die beeindruckenden Wandmalereien im Innenraum stammen von maltesischen Künstlern.
Das Gewölbe des Domes ist aus maltesischem Kalkstein errichtet worden und die einzelnen
Steine tragen sich durch ihr Gewicht selbst.
Es ist die Woche vor dem Osterfest und die Malteser bereiten alles für die
anstehenden Prozessionen vor. Die Heiligenstatuen sind schon aufgestellt, werden mit
größter Sorgfalt abgestaubt und gesäubert, einige sind schon mit aufwendigen
Blumenarrangements geschmückt. Es ist beeindruckend, nur leider reisen wir morgen schon
wieder ab und werden das bunte Treiben der Prozession und der Umzüge nicht mehr
miterleben.
Ein kleiner Bummel durch das quirlige Mosta und dann die Rückfahrt mit dem Bus zur
Strandpromenade von Sliema. Hier steigen wir aus, essen ein leckeres Sandwich, trinken
einen Kinnie und beginnen unseren Spaziergang entlang der Tower Road bis hin zur Main
Street, Grenfell Street und landen letztendlich an der Spinola Street, dort, wo auch unser
erster Erkundungsgang vor fast einer Woche begann. An der Spinola Bay kehren wir in ein
Cafe ein, wo wir noch gemütlich sitzen, den wunderbaren maltesischen Kuchen genießen und
den Blick noch einmal über die kleine Bucht bis hinüber nach Sliema schweifen lassen.
05.05.2003, Katrin Fricke |