Berufsschülerinnen unternahmen Studienfahrt
nach Malta
Die beiden Abschlussklassen der auszubildenden Rechtsanwalts- und
Notarfachangestellten der Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg
unternahmen im Oktober 2001 mit ihren Klassenlehrern Siegfried Groß und Heike Nowak eine
achttägige Studienfahrt nach Malta. Bereits zum dritten Mal hielten sich damit
KSM-Berufsschulklassen auf der Mittelmeerinsel auf, zu der die Schule seit 1999 Kontakte
unterhält.
Das Programm umfasste
unter anderem einen Besuch an der University of
Malta (UOM) in Msida mit einem englischsprachigen Vortrag über die
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Malta und Deutschland bzw. der Europäischen
Union unter dem besonderen Aspekt, dass Malta als EU-Beitrittskandidat der Union
möglichst ab 2004 angehören möchte.
Ms. Patricia Camilleri bei der
Begrüßung unserer Gruppe =>
Referenten waren Prof. Lino Briguglio von der University of Malta und Mario
Galea von der Malta Development Corporation. Die Presse- und Öffentlichkeitsreferentin
der Universität, Patricia Camilleri, informierte die Berufsschülerinnen bei einem
Rundgang über das Uni-Gelände über die verschiedenen Einrichtungen der einzigen
maltesischen Universität mit rund 8.000 Studierenden in zehn Fachbereichen.
Eine weitere berufsbezogene Veranstaltung war ein Informationsbesuch beim
maltesischen Gerichtshof (Malta Law Court) in der Hauptstadt Valletta. Hier
unternahmen die Berufsschülerinnen einen Rundgang mit Dr. Paul A. Sant von der
maltesischen Generalstaatsanwaltschaft (Attorney General) durch das
Gerichtsgebäude, besichtigten verschiedene Geschäftsstellen, nahmen zeitweise an einer
Gerichtsverhandlung in maltesischer Sprache teil und informierten sich über das Rechts-
und Staatssystem der Inselrepublik. Höhepunkt dieses Besuchstages war eine Besichtigung
des Plenarsaals des maltesischen Parlaments.
Das Foto zeigt die beiden ReNo-Klassen mit ihren Klassenlehrern
vor dem Malta Law Court in Valletta - Foto: Dr. Paul A. Sant
Um Land und Leute kennen zu lernen, erkundeten die beiden
Berufsschulklassen ihren Aufenthaltsort Sliema und die maltesische Hauptstadt Valletta.
Außerdem wurden Tagesausflüge nach Mosta (dort befindet sich ein Dom mit der
drittgrößten freitragenden Kuppel Europas), in die alte Hauptstadt Mdina, zu den Dingli
Cliffs, an denen die Steilküste über 250 Meter tief ins Meer hinabfällt, zur
Blauen Grotte mit ihrer tiefblauen Wassereinfärbung sowie zum
Filmkulissendorf Popeye Village unternommen.
Eine Hafenrundfahrt entlang der Hauptstadt Valletta mit dem größten
Naturhafen im Mittelmeerraum und den drei Städten Senglea, Cospicua und Vittoriosa
rundete das Programm ab. Ein geplanter Besuch an einer maltesischen Berufsschule kam aus
organisatorischen Gründen leider nicht zu Stande.
Bei den verschiedenen Veranstaltungen stellte die Marburger Besuchergruppe
in einem Kurzinfo die Besonderheiten des deutschen Schul- und dualen Ausbildungssystems
dar und informierte die maltesischen Gastgeber über Marburg und die Kaufmännischen
Schulen der Universitätsstadt.
Warum eigentlich Malta?
Malta ist eine hervorragende Erlebnisinsel im Herzen des Mittelmeeres.
Zusammen mit den Inseln Gozo und Comino weist die Republik Malta eine lebendige Geschichte
als Knotenpunkt jahrhundertealter Handelswege der Seefahrt auf. Der eigentümliche Charme
der Inselrepublik wird durch die honigfarbenen Steinhäuser, die beeindruckenden
Felsklippen, die zahlreichen prähistorischen Tempelanlagen, eine gewaltige
Festungsarchitektur, viele Prachtbauten des Johanniterordens, eine hügelige Landschaft
und die arabisch-italienisch-britische Mentalität seiner Bewohner bestimmt.
Die Inselgruppe, die seit 1964 unabhängig ist, liegt 93 km südlich von
Sizilien und 288 km nördlich von Tunesien. Von Deutschland ist die Republik Malta rund 2
½ Flugstunden entfernt. Fast 385.000 Einwohner, davon ca. 30.000 auf der Schwesterinsel
Gozo, leben auf Malta. Mit 1.218 Einwohnern je km² ist die frühere britische Kolonie
nach Monaco das am dichtesten besiedelte Land in Europa. Die streng katholischen Malteser
sind zweisprachig: man spricht Maltesisch und Englisch. Auch die ungewöhnliche Anzahl von
fast 400 Kirchen auf Malta dürfte weltweit einmalig sein.
Von Siegfried Groß
(2002) - Siehe auch: http://home.t-online.de/home/sigi.gross/
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